Donnerstag, 11. September 2014

Von „A“ wie „Außerordentlich toll“ bis „Z“ wie „Zum Kotzen“

Ich liebe es zu fliegen. Ich liebe einfach das Gefühl von einer Wolke zur anderen zu springen und dabei eine wundervolle Aussicht genießen zu können. Ich liebe es wirklich. Man kann es fast schon als mein Hobby bezeichnen. Ich hatte auch noch nie wirklich schlechte Erfahrungen mit dem Fliegen gemacht... bis jetzt.
Mein erster Stopp war in Madrid und der Flug dahin war eigentlich recht entspannt, vor allen Dingen weil ich das Glück hatte, dass neben mir keiner saß. Dennoch hatte ich riesigen Hunger als ich nach dem dreistündigen Flug endlich ankam. Was tut man also? Natürlich zu McDonalds gehen, haha! Dort wollte ich meine Spanischkenntnisse das erste Mal wieder seit der Abifahrt nach Calella im Juli unter Beweis stellen. Ich bestellte also mit meinem besten Spanisch dos hamburguesas con queso, un chocolate moca frappé und patatas fritas. Ich hatte mir Mühe gegeben, habe das „r“ so sehr gerollt, wie ich es noch nie zuvor getan hatte (Man sagte mir, dass die Spanier die Wörter nur richtig verstehen, wenn man das „r“ richtig rollt). Doch was tat die McDonalds-Verkäuferin? Sie antwortete mir auf Englisch! Versuch 1 sich auf Spanisch zu verständigen ist dann wohl fehlgeschlagen… schade, schade.
McDonalds geht immer und überall
Im Anschluss ging es dann von Madrid aus nach Santiago de Chile mit dem sogenannten Dreamliner von LAN Airlines. Zum Träumen lud das Flugzeug wirklich ein: Die Beleuchtung war zwar hell, aber nicht grell und man konnte mithilfe eines Knopfdrucks seine Fensterscheibe abdunkeln bzw. wieder erhellen. Die Stewardesses waren auch total freundlich. Alles schön und gut, nur war der werte Mann vor mir der Meinung seinen Sitz möglichst weit nach hinten kippen zu müssen. Es ist ja nicht so, dass es generell schon sehr eng war, was die Beinfreiheit betraf. Im Flugzeug bekamen alle "Extranjeros" eine Tarjeta de Turismo, die man ausfüllen muss und dann bei der Einreise in Chile abgeben muss. Den Durchdruck davon muss man bis zur Ausreise aus dem Land behalten. Also tat ich dies und sobald ich alles sorgfältig ausgefüllt hatte, fiel mir der Zettel natürlich sofort unter den Sitz, sodass ich ungelogen stundenlang erst einmal damit beschäftigt war diesen zu suchen. Irgendwann fand ich den dann zum Glück auch wieder. Die fast 14 Stunden Flug am Stück waren echt anstrengend, wobei ich aber wahrscheinlich die meiste Zeit (abgesehen von der Suchaktion) geschlafen habe.

In Santiago de Chile endlich angekommen machte ich gleich mit dem chilenischen Verständnis von Pünktlichkeit  Erfahrung. Mich sollte Patricia - die Tante meiner Gastschwester - am Flughafen abholen, doch sie stand nicht da, als ich herauskam. Zum Glück sprach mich ein netter chilenischer Taxifahrer an, sodass ich ihm mein „Problem“ schilderte. Er bot mir sofort an, sie von seinem Handy aus für mich anzurufen, da meins nicht funktionierte. Dank ihm erfuhr ich dann, dass Patricia etwa 30 Minuten später kommen würde. Ich wartete also. Als Patricia kam sind wir mit ihrer riesengroßen Camioneta zu ihrer Wohnung in den Stadtteil Las Condes, dem Bankenviertel Santiagos - auch Sanhattan genannt - gefahren. Von dem Balkon in dem achten Stock aus hat man einen wunderbaren Ausblick auf die Stadt und die Berge.
Blick auf den hauseigenen Pool und die mit schneebedeckten Gipfel der Anden
 
Dort haben wir dann Tortilla mit Spinat sowie die sogenannte Alcachofa gegessen. Bei meiner berauschenden Pflanzenkenntnis habe ich natürlich nicht erkannt, dass die sogenannte Alcachofa eine Artischocke ist, haha. In Chile isst man sie zusammen mit Mayonnaise, aber ich muss zugeben, dass es nicht ganz meinen Geschmack trifft.

Nach dem Mittagessen sind wir in die größte Mall Santiagos gefahren: La Costanera. Sie ist wirklich RIESIG! Dort habe ich dann zwei sehr leckere Eiskugeln gegessen und wie alles in dieser Mall waren auch die Eiskugeln RIESIG.
Frambuesa y Cookies & Cream
Am Abend sind wir dann zurück zum Flughafen gefahren, da es dann für mich weiter nach Concepción ging. Der Flug sollte um 19.40 Uhr gehen und wir sind erst 18.30 Uhr losgefahren, sodass ich erst ungefähr 30 min vor Abflug am Flughafen eintraf. Ich war total nervös und hatte Angst, den Flieger zu verpassen. Doch so gemütlich wie Lateinamerikaner sind, meinte Patricia zu mir, dass ich das noch locker schaffen werde... und sie hatte Recht.

Der schlimmste Teil der ganzen Hinreise ist aber, dass ich schließlich in Concepción am Gepäckband stand und mein Koffer einfach nicht ankam. Minutenlang verfolgte ich, wie das Band lief und lief und lief, doch mein Koffer war einfach nicht dabei. Bei einem LAN-Mitarbeiter erfuhr ich dann, dass mein Koffer entweder noch in Madrid oder in Santiago steckt. ¡Chucha! Na suuuper… Ich kann mir echt nichts Besseres vorstellen als nach insgesamt über 30 Stunden unterwegs sein, ohne Zahnbürste, Duschzeugs, Wechselsachen, Handtücher, Bürste etc. ins Bett zu gehen und in den nächsten Tag zu starten. Richtig toll finde ich das…
Zum Glück habe ich eine wunderbare Gastfamilie, die mir das Nötigste zur Verfügung stellte, sodass ich die erste Nacht überstanden habe. Hier in Concepción habe ich ein kleines, feines Zimmerchen mit eigenem Bad. Es gefällt mir sehr gut!
Mein kleines Reich mit eigenem Bad
Mal sehen, was nun noch auf mich zukommt. Ich hoffe, dass mein Koffer sich schnellstmöglich wieder anfinden wird. Dann ist die Welt wieder heile. In diesem Sinne wünsche ich allen einen schönen Tag!

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