Samstag, 11. Oktober 2014

Eine Woche in der DSC

Ich habe die erste komplette und auch letzte Schulwoche an der Deutschen Schule Concepción hinter mir und mein Stundenplan sah folgendermaßen aus:


Montag
Dienstag
Mittwoch
Donnerstag
Freitag
1
Deutsch
Mathematik
Chemie dif.
Mathematik
Spanisch
2
Deutsch
Mathematik
Spanisch
Spanisch
Physik
3
Spanisch
Spanisch
Mathematik
Englisch
Philosophie
4
Chemie
Geschichte
Englisch
Spanisch
Philosophie
5
Spanisch dif.
Geschichte
Deutsch
Deutsch
Biologie
6
Biologie dif.
Deutsch
Chemie
Spanisch dif.
Biologie
7
Englisch
Essenspause
Physik
Biologie
Chemie dif.
8
Essenspause
Biologie dif.

Essenspause
Essenspause
9
Mathematik
Ordinariat

Musik
Sport
10
Mathematik
Englisch

Musik
Sport
*dif. = diferencial
Womit fange ich am Besten an? An der Schule gibt es eine Schuluniform-Regel, die aber ziemlich locker gehalten ist: Es gibt verschiedene Röcke, Polo-Shirts, T-Shirts, Pullover sowie Strickjacken in allen Ausführungen mit dem Schullogo bedruckt im Schushop zu kaufen, die getragen werden dürfen. Zudem können die Schüler alle Sachen in den Farben der deutschen und chilenischen Flagge tragen: schwarz, rot gelb, blau und weiß. 
Prinzipiell ist es so, dass die Abschlussklasse im Moment kaum noch Unterricht hat, da im Dezember ihre PSU-Prüfung (Prueba de Selección Universitaria) - so etwas wie das Abitur - ansteht. Der Unterschied zum deutschen Abitur ist, dass die Prüfung ausschließlich aus Multiple Choice-Fragen besteht und man nicht seitenweise schreiben muss. Wie cool ist das denn?! 
Ich war eigentlich sehr gespannt auf den Deutschunterricht, doch vor dem 3. Oktober wurde alles für diesen Tag vorbereitet, da auch hier in der Schule der deutsche Nationalfeiertag gefeiert wird, sodass kein regulärer Deutschunterricht stattfand. Nach dem 3. Oktober haben die Lehrer den Schülern alle Deutschstunden zum Lernen, Hausaufgaben machen etc. überlassen. Einzige Bedingung ist, dass sie wirklich arbeiten und nicht schwänzen. Klappt bisher ganz gut. In den restlichen Fächern wird auch nur noch hauptsächlich irgendetwas kreatives gemacht, gebastelt, Vorträge gehalten, im Internet recherchiert oder die Zeit abgesessen.
So haben wir beispielsweise in Chemie diferencial Windräder gebastet. Warum? Keine Ahnung!
Mein Windrad
Ansonsten war es aber echt ganz schön einmal mitzuerleben, wie der Schulalltag hier so abläuft. Alle sind irgendwie lockerer: Nie sind alle pünktlich zum Stundenbeginn da, jeder rennt rein und raus wie er möchte oder läuft einfach mal quer durch den halben Raum, nur um mit einem anderen Mitschüler zu reden, jeder geht ohne zu fragen an fremde Sachen und an fremde Schließfächer, die übrigens nicht abgeschlossen sind, es ist generell sehr laut, es wird sich kaum gemeldet, sondern hauptsächlich reingequatscht oder es legt jemand seine Füße auf den Tisch und hört Musik, während die Klassenlehrerin mit einem redet. Das erstaunlichste: So ziemlich keiner der Lehrer sagt etwas dagegen! Die einzigen, die etwas "strenger" sind, sind die Deutschlehrerinnen. In Deutschland einfach undenkbar!
Ich musste mir auch jeden Tag aufs Neue, wenn ich in die Schule kam, einen neuen Sitzplatz suchen, weil die Schüler jeden Tag der Meinung waren, sich woanders hinsetzen zu müssen oder die Tische verschieben zu müssen.
Die Ordinariatsstunde ist eigentlich ziemlich überflüssig, da die Klassenlehrerin Frau Valenzuela sowieso jeden Tag mindestens einmal vor der ersten Stunde, gerne aber auch öfter, in die Klasse kommt, um irgendwelche Sachen anzusagen oder zu besprechen.
Am meisten haben mir eigentlich die "diferencial"-Fächer gefallen, vor allen Dingen Biologie und Chemie. Denn dort habe ich eigentlich alles verstanden und konnte mitmachen, sodass ich mich nicht all zu sehr langweilte. Außerdem sind meine Biologie- und Chemie diferencial-Lehrerinnen, die nettesten von allen hier gewesen, hihi.
Ich werde ab jetzt nicht mehr regelmäßig zur Schule gehen, sondern nur noch gelegentlich den Unterricht besuchen.

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